Bei der Immuntherapie (auch Hypo- oder Desensibilisierung genannt) wird der Körper an das krankheitsauslösende Allergen wie z.B. Milben, Pollen oder Insektengift langsam wieder gewöhnt. Man unterscheidet die subkutane von der sublingualen Hyposensibilisierung. Bei der subkutanen Hyposensibilisierung werden kleinste, langsam ansteigende Dosen unter die Haut in den Oberarmmuskel gespritzt.
Informationen zur Behandlung
Bei der sublingualen Hyposensibilisierung werden die Allergene in Tropfen- oder Tablettenform unter die Zunge gegeben.
Eine Hyposensibilisierung ist möglich bei einer Allergie gegen Pollen, Biene- und Wespengift, Hausstaubmilben, Tierhaaren und Schimmelpilzsporen. Die Hyposensibilisierung gegen Tierhaare und Schimmelpilze ist allerdings umstritten und wird eher selten durchgeführt.
Die Hyposensibilisierung ist gut wirksam, aber aufwendig und sollte beim erfahrenen Facharzt eingeleitet bzw. durchgeführt werden.
Die Behandlung ist für fast jeden geeignet, der gegen Insektengift, Pollen oder Hausstaubmilben allergisch ist. Die Behandlung wirkt gegen Heuschnupfen und Asthma und kann dem sogenannten Etagenwechsel, also der Entwicklung eines Asthmas, vorbeugen.
Die Erfolgschancen einer Hyposensibilisierung variieren abhängig von der Art der Allergie. Beschwerdefreiheit bzw. eine starke Besserung der Beschwerden sind möglich zu 70-80% bei einer Milbenallergie, zu 80-90% bei einer Pollenallergie und zu 95% bei einer Insektengiftallergie.
Nach Erhalt aller Untersuchungsergebnisse wird für Sie individuell ein Behandlungsplan erstellt und über die Apotheke eine Therapie bei Spezialfirmen bestellt. Es wird individuell mit Ihnen entschieden, welche Behandlungsform am besten geeignet ist. Die Bestellung nimmt einige Zeit in Anspruch. Bei der Hyposensibilisierung in Spritzenform wird eine Lösung in langsam ansteigender Konzentration vom Arzt unter die Haut gespritzt (subkutane Immuntherapie, SIT). Die Spritzen werden anfangs im Wochenabstand, später alle vier Wochen verabreicht. Schon nach kurzer Behandlungszeit können sich die Symptome bessern, einen langfristigen Erfolg erzielt man allerdings erst über eine Behandlungsdauer von etwa drei bis fünf Jahren.
Die sublinguale Therapie führt man nach der Erstgabe in der Praxis unter ärztlicher Aufsicht im Verlauf alleine zu Hause durch. Hierzu wird täglich eine entsprechende Tablette oder Tropfen eingenommen.
Die sublinguale Therapie (SLIT) kann selbständig zu Hause durchgeführt werden, auch auf Reisen. Gerade bei Menschen mit einer Spritzenangst oder Berufstätigen, die nicht nach jeder Allergiespritze eine halbe Stunde in der Arztpraxis verbringen können, ist es eine gute Alternative. Grundsätzlich ist die sublinguale Desensibilisierung eine einfache und relativ gut verträgliche Anwendungsform.